Eine Shop-Migration ist ein komplexes Projekt – und das Timing kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Viele Shop-Betreiber konzentrieren sich auf die technische Umsetzung, übersehen dabei aber einen entscheidenden Faktor: den richtigen Zeitpunkt.
Ein falsches Timing kann fatale Folgen haben: Umsatzeinbußen während wichtiger Verkaufsphasen, überlastete Support-Teams oder technische Probleme, die niemand beheben kann. In diesem Beitrag erfährst du, welche Zeitpunkte du für deine Migration unbedingt meiden solltest.
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Planung vermeidest du diese Fallen und sorgst für einen reibungslosen Übergang.
Diese beiden Tage sind für die meisten Online-Shops die umsatzstärksten des Jahres. Kurz davor eine Migration zu starten, ist ein massives Risiko. Selbst kleine Bugs oder Performance-Probleme können hier zu enormen Umsatzverlusten führen.
Faustregel: Plane mindestens 2-3 Wochen Abstand vor diesen Events ein.
Das gesamte Q4 ist für E-Commerce kritisch. Von November bis Anfang Januar solltest du keine größeren technischen Änderungen vornehmen. Die Conversion-Raten sind hoch, die Erwartungen der Kunden auch – da ist kein Platz für Experimente.
Jede Branche hat ihre eigenen Hochphasen. Für Fashion sind es die Saisonwechsel, für Gartenbedarf das Frühjahr, für Spielzeug die Wochen vor Weihnachten. Auch geplante Produktlaunches oder Marketingkampagnen sind schlechte Zeitpunkte für eine Migration.
💡 Tipp: Erstelle einen E-Commerce Marketing Kalender für dein Jahr. Google einfach nach "E-Commerce Marketing Kalender" – dort findest du alle relevanten Events aufgelistet.
Eine Migration braucht Menschen – und zwar verfügbare Menschen. Diese internen Faktoren solltest du unbedingt berücksichtigen:
Teamurlaube & Entwicklerkapazitäten
Wenn dein Lead-Developer im Urlaub ist oder dein Support-Team unterbesetzt, verschiebe die Migration. Du brauchst alle Hände an Deck, besonders in den ersten Tagen nach dem Go-Live.
Support-Verfügbarkeit
Nach einer Migration steigen die Support-Anfragen erfahrungsgemäß an. Kunden finden sich vielleicht nicht sofort zurecht, es können unerwartete Probleme auftreten. Dein Support-Team muss voll einsatzfähig sein.
Budget-Freigaben & Management-Attention
Klingt banal, ist aber wichtig: Wenn das Management gerade mit anderen Projekten beschäftigt ist oder Budget-Freigaben anstehen, fehlt oft die nötige Aufmerksamkeit für die Migration.
⚠️ Freitags ist tabu: Macht am Freitag keine Migration. Über das Wochenende ist niemand erreichbar – im Worst Case verlierst du Umsatz, ohne reagieren zu können.
Auslaufende Lizenzen
Wenn deine Shopware-Lizenz ausläuft und du nicht verlängern möchtest, übt das Druck auf das Projekt aus. Aber: Besser eine Lizenz eine Woche zu lange bezahlen als eine überhastete Migration durchziehen.
Serververträge
Ähnlich verhält es sich mit Hosting-Verträgen. Diese laufen oft jährlich und sind nicht günstig. Plane hier großzügige Puffer ein – du willst nicht in die Situation kommen, dass der Server gekündigt ist, aber die Migration noch nicht abgeschlossen.
Wenn du alle genannten Punkte betrachtest, merkst du schnell: Es gibt fast nie den Moment, wo wirklich alles grün ist. Und das ist okay.
Die Kunst liegt darin, den bestmöglichen Kompromiss zu finden:
Arbeite immer mit Puffern. Spontane Ereignisse passieren: Mitarbeiter werden krank, kurzfristige Aktionen werden geplant, technische Probleme tauchen auf. Wer zu starr am Startdatum festhält, läuft in Probleme.
Flexibilität ist hier wichtiger als Sturheit.
✅ Meide E-Commerce-Peaks: Black Friday, Weihnachten und branchenspezifische Events sind tabu – plane 4-6 Wochen Abstand ein
✅ Prüfe interne Ressourcen: Team, Entwickler und Support müssen verfügbar sein – keine Freitags-Migrationen
✅ Beachte externe Deadlines: Lizenzen und Serververträge mit großzügigen Puffern einplanen
✅ Nutze Marketing-Kalender: Google nach "E-Commerce Marketing Kalender" für eine Übersicht aller relevanten Events
✅ Sei flexibel: Der perfekte Zeitpunkt existiert selten – arbeite mit Puffern und sei bereit, anzupassen