Was kostet eine Shopify-Migration? Diese Frage höre ich immer wieder – und die Antwort ist komplexer, als viele denken. Die Preisspanne reicht von wenigen tausend bis zu mehreren zehntausend Euro. Aber was macht den Unterschied aus?
Viel wichtiger als die reine Zahl ist die Frage: Welche Kostentreiber kannst du tatsächlich beeinflussen? Denn viele Unternehmen zahlen mehr als nötig, weil sie klassische Fehler machen. In diesem Beitrag zeige ich dir realistische Kostenrahmen und vor allem, wie du unnötige Ausgaben vermeidest.
Du erfährst, wann eine Inhouse-Umsetzung Sinn macht, welche Fehler dein Budget sprengen und warum Perfektionismus manchmal der größte Feind einer erfolgreichen Migration ist.
Bei der Umsetzung hast du grundsätzlich zwei Optionen: Du machst es selbst oder holst dir externe Unterstützung. Shopify ist bewusst für die Selbstbedienung ausgelegt – du brauchst kein tiefes technisches Know-how für die Grundfunktionen.
Inhouse-Migration funktioniert gut bei kleineren, wenig komplexen Shops. Der Vorteil: Du sparst Agenturkosten und behältst die volle Kontrolle. Aber Vorsicht – auch wenn Shopify benutzerfreundlich ist, bindet eine Migration erhebliche Kapazitäten. Diese fehlen dir dann für dein Kerngeschäft.
Sobald deine Migration komplexer wird (etwa durch Warenwirtschafts-Anbindungen oder umfangreiche Datenmigrationen), stößt eine Inhouse-Lösung oft an ihre Grenzen. Hier macht ein Dienstleister Sinn – entweder als Full-Service-Partner oder beratend an deiner Seite.
Jetzt zur konkreten Frage: Die Kosten lassen sich grob in drei Kategorien einteilen:
Aber was bedeutet "klein", "mittel" oder "groß"? Als Orientierung: Ein kleiner Shop macht unter 10.000 Euro Monatsumsatz, ein mittlerer bewegt sich im fünfstelligen Bereich und ein großer erreicht sechsstellige Monatsumsätze.
💡 Wichtig: Diese Zahlen sind nur Richtwerte. Die tatsächliche Komplexität hängt nicht nur von der Größe ab. Ein kleiner Shop, der seit Jahren gewachsen ist und viele Features angesammelt hat, kann komplexer sein als ein frisch gestarteter mittlerer Shop. Auch dein spezifischer Business Case (etwa besondere Produktkonfigurationen oder Multi-Channel-Verkauf) kann die Komplexität deutlich erhöhen.
Manche Kosten sind unvermeidbar: Wenn dein Warenwirtschaftssystem eine aufwendige Custom-Anbindung braucht oder du spezielle Geschäftsprozesse abbilden musst, kommst du nicht drum herum. Aber es gibt viele Kostentreiber, die du aktiv verhindern kannst.
Der häufigste Fehler: Du hast einen 10 Jahre alten Shop und willst ihn exakt so in Shopify nachbauen. Das ist nicht nur teuer, sondern auch wenig sinnvoll. Shopify bietet andere Möglichkeiten und modernere Themes – eine 1:1-Kopie kämpft gegen die Plattform, statt ihre Stärken zu nutzen.
Frag dich stattdessen: Welche Features brauche ich wirklich noch? Das alte Loyalty-Programm, das historisch gewachsen ist – muss das mit? Oder gibt es moderne Tools, die besser funktionieren und sogar höhere Conversions bringen?
Moderne Shopify-Themes sind bereits conversion-optimiert. Wenn du von einem älteren Magento-Shop kommst, wirst du in fast allen Fällen eine Steigerung der Conversion sehen – einfach durch den Wechsel zum modernen Theme.
Trotzdem wollen viele jedes Element millimetergenau wie im alten Shop platzieren. Das erfordert aufwendige Code-Anpassungen und ist ein massiver Kostentreiber. Überall, wo du individuell in den Code eingreifst, wird es teuer.
Perfektionismus hat seinen Platz: Bei der Warenwirtschafts-Anbindung muss alles stimmen – das ist geschäftskritisch. Aber wenn du diskutierst, ob ein Menü-Element einen Pixel nach rechts oder unten muss, bringt das dem Nutzer null Mehrwert.
⚠️ Reality Check: Solche Details kosten Zeit und Geld, ohne die User Experience oder deine Conversion zu verbessern. Das ist kein sinnvoller Perfektionismus, sondern Eigenwilligkeit, die dich ausbremst.
Du planst die Migration und denkst: "Perfekte Gelegenheit, gleich noch ein Loyalty-Programm, erweiterte Produktfilter und eine neue Checkout-Experience zu integrieren!" Klingt logisch – ist aber gefährlich.
Besser: Migriere erst den bestehenden Shop und gehe live. Verbesserungen, die sich im Prozess ergeben, nimmst du natürlich mit. Aber große Erweiterungen sollten in einem zweiten Schritt kommen. Warum? Je früher du live gehst, desto früher profitierst du von den Vorteilen – niedrigere Wartungskosten, bessere Performance, modernere Features. Wenn du alles auf einmal willst, verzögert sich der Launch und du zahlst länger für die Agentur, während du noch nichts von Shopify hast.
Migration sollte kein Selbstzweck sein. "Shopify hört sich cool an" ist kein Grund für einen Wechsel. Die Kosten müssen sich rechnen – du sollst am Ende nicht draufzahlen.
Definiere konkrete Ziele, zum Beispiel:
Mit klaren Zielen und dem Wissen über vermeidbare Kostentreiber steht deiner erfolgreichen Migration nichts mehr im Wege.
✅ Inhouse vs. Agentur: Kleine, simple Shops gehen inhouse – bei Komplexität lohnt sich externe Hilfe
✅ Realistische Kosten: 4.000–10.000€ (klein), 10.000–25.000€ (mittel), 25.000€+ (groß)
✅ Größte Kostentreiber vermeiden: Nicht alles 1:1 übernehmen, moderne Themes nutzen, falschen Perfektionismus ablegen
✅ Erst migrieren, dann erweitern: Gehe schnell live und entwickle in Phase 2 weiter – vermeide das "alles auf einmal"-Syndrom
✅ Projektziele definieren: Migration muss sich rechnen und konkrete Probleme lösen